Notruf Köln

Notruf Köln

‘Notruf und Beratung für vergewaltigte Frauen – Frauen gegen Gewalt e.V.’ in Köln existiert seit 1978. Der Verein ist eine autonome, feministische Frauenorganisation und finanziert sich durch Mitgliedsbeiträge, Honorare, Bußgelder und Spenden.

Arbeitsschwerpunkt des Notrufes ist zum einen die Beratung, Begleitung und Hilfestellung für Frauen, die sexualisierte Gewalt erlebt/überlebt haben. Zum anderen betreibt der Notruf eine intensive Öffentlichkeitsarbeit. Das gesamte Angebot des Vereins wird seit 1978 ohne die Finanzierung durch öffentliche Gelder rein auf der Basis von Spenden, Mitgliedsbeiträgen, Buß- und Stiftungsgeldern von derzeit rund 18 Mitarbeiterinnen im Alter von 21 bis 64 Jahren ausschließlich nebenberuflich, jedoch auf hohem fachlichem Niveau geleistet. Dazu gehören: psychosoziale Beratung (face to face, per Videotelefonie, telefonisch und per E-Mail), Krisenintervention und Stabilisierung, Rechtsberatung, Prozessvorbereitung und -begleitung, Gruppenangebote, die Vermittlung von hilfreichen Adressen und Informationen sowie gezielte Presse-, Öffentlichkeits- und Vernetzungsarbeit.

Gewaltbegriff

Sexualisierte Gewalt gehört noch immer zur alltäglichen Lebensrealität von Mädchen und Frauen, unabhängig von Alter, sozialer Schicht und Aussehen. Vergewaltigung ist der extremste Ausdruck männlicher Machtdemonstration gegenüber Frauen. Maßgebend für die Beurteilung des Geschehenen ist für den Notruf Köln nur das individuelle Erleben einer Frau. Sexualisierte Gewalt gegen Frauen kann daher sein:

  • Anstarren, Hinterherpfeifen, anzügliche Witze, eindeutige Einladungen
  • ‚Zufällige’ Berührungen, Po-Kneifen und Brust-Grapschen, aufgedrängte Küsse
  • Der sanfte Druck in der Freundschaft, dem die Frau nachgibt, um den ‚Freund’ nicht zu verlieren
  • Telefonische Belästigung
  • Stalking (unerwünschte Kontaktierung / Verfolgung)
  • Herabsetzung und Demütigung in den Medien (z.B. Werbung, Pornographie)
  • Sexualisierte Erpressung
  • Sexualisierte Gewalt in der Therapie
  • Gewalt und Bedrohung in Ehe, Lebensgemeinschaft und Familie
  • Schläge, Prügel
  • Finanzielle Kontrolle
  • Berufliche Benachteiligung aufgrund des Geschlechts
  • Beschneidung sozialer Kontakte
  • Erzwingen von sexualisierten Handlungen
  • Vergewaltigung

Angebote

  • Telefonische Beratung unter 0221/562035, auf Wunsch auch anonym (Mo 19 – 21 Uhr, sonst AB mit Rückrufgarantie)
  • E-Mail-Beratung unter mailbox@notruf-koeln.de
  • Persönliche Beratung nach Terminvereinbarung
  • Unentgeltliche Rechtsberatung für Opfer sexualisierter Gewalt durch spezialisierte Rechtsanwältinnen nach Vereinbarung
  • Prozessvorbereitung und -begleitung
  • Vermittlung von hilfreichen Adressen (TherapeutInnen, RechtsanwältInnen, ÄrztInnen …)
  • Begleitung zu Polizei, RechtsanwältInnen etc.
  • Diverse Gruppenangebote (z.B. Stabilisierungsgruppe, kunsttherapeutische Gruppe, WenDo-/Selbstbehauptungskurs)
  • Informationsstände, Vorträge, Workshops und Fortbildungen etc.
Kontakt

Irmgard Kopetzky, Tel.: 0221 / 56 20 35, E-Mail: mailbox@notruf-koeln.de

Herwarthstr. 10, 50672 Köln, Lageplan

Verein

Beim Kölner Notruf für vergewaltigte Frauen – Frauen gegen Gewalt e.V. engagieren sich aktiv derzeit 24 Frauen im Alter von 24 bis 42 Jahren. Es sind unterschiedliche Berufsgruppen und Nationalitäten vertreten. Die Mitarbeiterinnen leisten die Arbeit unbezahlt in ihrer Freizeit.

Der Notruf kann unterstützt werden durch Mitgliedschaft, Übernahme einer PatInnenschaft, Fördermitgliedschaft oder Spenden.

Vernetzung

Zum Arbeitsschwerpunkt Öffentlichkeitsarbeit gehört beim Notruf Köln auch die aktive Mitarbeit in lokalen und überregionalen Netzwerken.

Der Notruf Köln ist Mitglied in folgenden weiteren Frauenorganisationen:

Dazu auch im Internet: