Kölner Frauengeschichtsverein

Kölner Frauengeschichtsverein

Die Geschichte von Frauen in Köln zu erforschen, sie (wieder) sichtbar zu machen, ins öffentliche Bewusstsein zu rücken und in ihrer Lebendigkeit und Aktualität anderen zu vermitteln, hat sich der Kölner Frauengeschichtsverein e.V. seit seiner Gründung 1986 zur Aufgabe gemacht.

Denn in der allgemeinen Geschichtsschreibung und -vermittlung scheinen Frauen kaum überlieferungswürdig zu sein. Frauengeschichte ist nur selten auf Straßennamen und noch seltener auf Denkmälern zu finden.

Die Frauengeschichts-Aktivitäten begannen 1985 mit ganztägigen Stadtrundfahrten zur Kölner Frauengeschichte, die die Diplompädagogin Edith Kiesewalter und die Historikerin Irene Franken konzipierten und durchführten. Mittlerweile gibt es ganz unterschiedliche Führungen zur Kölner Stadtgeschichte, z.B.

  • Nachhaltige Mode: Arbeitsbedingungen und Konsum früher und heute
  • Pionierinnen im Rheinauhafen
  • Kunstseidene Südstadt – Auf den Spuren der Schriftstellerin Irmgard Keun
  • Links und rechts der Venloer Straße – Stadtrundgang zum Frauen-Leben in Ehrenfeld
  • Touristin in der eigenen Stadt – Einstiegsrundgang auch für Nicht-KölnerInnen
  • Hexenverfolgung in Köln – Ängste der Frühen Neuzeit
  • Von Beginen und Bayenamazonen – Frauengeschichte im Severinsviertel
  • Geldgöttin, Verschwenderin, Bänkerin – Frauen und Geld in der Geschichte
  • Von Isis bis Ursula – Göttinnen und weibliche Heilige
  • Köstlich! Köchin und kölsche Leckerfress – Kulinarische Reise mit Café-/Brauhausbesuch
  • Schlummere sanft teure Frau – Melatenfriedhof
  • ‚Leev‘ oder ‚unjeräächte‘ Barbara – Heilige Weiber, Krippen und Weihnachten
  • Frauenmacht in St. Maria im Kapitol – Von Plektrudis, Ida und Maria
  • Kaiserin Theophanu – Eine Frau im Zentrum der Macht
  • Frauengeschichte und ‚Kölsche Krätzcher‘ – Wahre Kölnerinnen im Vringsveedel
  • Keusch oder romantisch?
  • Im Damenklub beim Schiebertanz
  • Nippes – Frauen auf der Höhe
  • Echt Kölsch! Kölner Originale und kölsche Verzählcher
  • Mütter, Ahninnen, Göttinnen – Frauen im Rautenstruch-Joest-Museum
  • Wechselnde thematische Führungen im Wallraf-Richartz-Museum
  • Frauen und der Kolonialismus – Postkoloniale Perspektiven auf Köln
  • „Ja, die Weiber sind gefährlich“ – Schriftstellerinnen in Köln
  • Hilde Domin und das deutsche Wort
  • Migrationsgeschichte von Frauen

Besonders beliebt sind die frauengeschichtlichen Schiffstouren auf dem Rhein, Besuche aktueller Ausstellungen und Ausflüge wie die Fahrt nach Bingen auf den Spuren von Hildegard von Bingen.

Einige Führungen sind auch verzeichnet im Kölner Frauenportal: Veranstaltungskalender

Das Team

Viele Frauen stehen für den Erfolg des Vereins. Inzwischen haben ca. 30 Historikerinnen, Kunsthistorikerinnen, Pädagoginnen, Studentinnen, Politikwissenschaftlerinnen und Rentnerinnen zum Wachsen des Vereins beigetragen.

Den Vorstand bilden folgende aktive Vereinsfrauen:
Bettina Bab, Irene Franken und Heike Rentrop

Zum Team gehören darüber hinaus Historikerinnen, Kunsthistorikerinnen und Pädagoginnen, die es verstehen, die Geschichte der Kölnerinnen bei den Rundgängen und Führungen erfahren und informativ zu vermitteln.

Kontakt

Irene Franken und Bettina Bab
Tel.: 0221 / 24 82 65
Fax: 0221 / 240 35 87
E-Mail: info@frauengeschichtsverein.de

Bürozeiten: Dienstag und Donnerstag 10.00 – 13.00 Uhr und nach Absprache

Adresse: Höninger Weg 100a, 50969 Köln, Lageplan

Verein

Neben den Führungen organisiert der Verein Ausstellungen wie 1986 in Kooperation mit dem Frauenbuchladen Köln eine Kunstausstellung zur Kölner Frauengeschichte “Die Geschichte der Frauen in Köln – gesehen von Kölner Künstlerinnen”, 1995 eine Ausstellung über 100 Jahre Frauenbewegung und Frauenorganisationen in Köln “10 Uhr pünktlich Gürzenich” oder ebenfalls in 1995 in der Kölner Universitätsbibliothek eine Ausstellung zur Geschichte der ersten Studentinnen und Dozentinnen an der Kölner Universität “Ja, das Studium der Weiber ist schwer!”

Auch die politische Einflussnahme blieb nicht ohne Erfolg. So wurden schon 1986 auf Antrag des Kölner Frauengeschichtsvereins zwei Gassen der Kölner Altstadt “Unter Seidmacher” und “Seidmachergässchen” in “Seidmacherinnengsschen” umbenannt. Damit wird gewürdigt und nicht mehr verschleiert, dass es in Köln – und nur in Köln – Frauenzünfte zur Seidenherstellung gegeben hat. Weitere Straßenbenennungen nach Kölner Frauenpersönlichkeiten gehen auf die Initiative oder fachkundige Unterstützung des Frauengeschichtsvereins zurück.

Ebenfalls an prominenter Stelle gelang es, zu mehr Sichtbarkeit der Frauengeschichte im Stadtbild beizutragen: 1987 wirkte Irene Franken für den Kölner Frauengeschichtsverein wesentlich daran mit, dass bei der Neugestaltung des Kölner Rathausturmes von insgesamt 124 Skulpturen 18 – statt der vorgesehenen 5 – historischen Frauengestalten gewidmet wurden. Die Lebensläufe von Agrippina d.J., Hl. Ursula, Plektrudis, Theophanu, Ida, Sela Jude, Fygen Lützenkichen, Katharina Henot, Anna Maria van Schürmann, Augustina de Heers, “Die Klosterfrau” Marie Clementine Martin, Mathilde Franziska Anneke, Mathilde von Mevissen, Amalie Lauer, Hertha Kraus, Edith Stein, Christine Teusch und Irmgard Keun bilden nun einen Teil des “Personen-Kanons” der Stadtgeschichte.

Der Kölner Frauengeschichtsverein forscht und publiziert selbst und ist Rechercheort und Dokumentationsstelle für lokale Themen.

Daneben gibt es einen Förderverein “Freundinnen und Freunde des Kölner Frauengeschichtsvereins e.V.”. Im Vorstand:
Ina Hoerner-Theodor, Andrea Pracht und Marlene Tyrakowski

Vernetzung

Aktive des Kölner Frauengeschichtsvereins engagieren sich in lokalen und überregionalen Vereinigungen und Gremien wie

  • Arbeitskreis interdisziplinäre Hexenforschung, AKIH (Uni Saarland)

Der Kölner Frauengeschichtsverein e.V. ist Mitglied in folgenden Frauenorganisationen:

Dazu auch im Internet: